Sonntag, 17. Juli 2016

Riesiger Friedensmarsch in der Ukraine!

Zehntausende Pilger demonstrieren gegen Kriegspolitik und Verarmung  


Von Willy Wimmer

Ein riesiges Heer von Pilgern hat sich aus drei Richtungen nach Kiew 
aufgemacht, um friedlich gegen miserable Lebensumstände, den Krieg 
und die vom Westen gestützte Putsch-Regierung der Ukraine zu demon-
strieren. Laut Internet-Berichten beobachtet der ukrainische Geheim-
dienst SBU die enormen Prozessionen. Doch diese sind so groß, dass 
sich bisher weder Armee noch die ukrainischen Faschisten trauen, 
die Friedens-Prozession anzugreifen.

Mit den Bildern aus der Ukraine wird das ganze Dilemma in Europa 
deutlich. In der Ukraine haben die Kirchen den Menschen noch 
etwas zu sagen, und die Menschen lassen sich nicht alles durch 
die Regierenden bieten. Die Menschen wollen "FRIEDEN" und sie 
gehen dafür nicht nur auf die Straßen.

Sie pilgern über Hunderte von Kilometern und nehmen damit 
unglaubliche Strapazen auf sich. Der damit deutlich werdende 
Aufschrei der Menschen gegen die gegenwärtigen Verhältnisse 
ist so dramatisch, dass weder die Staatsgewalt noch die rechts-
faschistischen Kräfte es wagen, sich den Pilgern in den Weg zu 
stellen. Wo sind bei uns die Pilgerzüge, die sich den Kriegstreibern 
in den Weg stellen, und wo sind die Kirchen, deren Priester den 
Menschen noch etwas zu sagen haben?

Die Bilder könnten gegensätzlicher nicht sein!
Der Westen, der hinter dem schlimmen Schicksal der Ukraine 
steht und alles dort letztlich zu verantworten hat, glänzt durch 
Militärmanöver und dramatisches Säbelrasseln. Dagegen 
zeigen die Menschen in einem tiefgläubigen Land mit ihren 
Friedenszügen, was der christliche Glaube in und für ein 
Volk bewirken kann.

Wir im Westen sollten uns nicht täuschen, was die tatsächliche 
Lage in der Ukraine anbelangt. Dabei ist es geradezu unglaublich, 
dass die Pilgerzüge im Westen der Ukraine ihren Ausgang genommen 
haben. In dem Teil der Ukraine, der schon dem Bilde nach an das 
alte Österreich erinnert und der bislang nach Westen oder in die 
Eigenstaatlichkeit strebte.

Wer in den letzten Jahren nach dem westlich unterstützten Putsch 
gegen die legitime Regierung in Kiew angenommen hatte, dass es 
keine staatliche Kooperation mit den alten faschistischen Strukturen 
in diesem Lande geben würde, sah sich enttäuscht.

Die Europäische Union hatte nicht das Geringste dagegen 
einzuwenden, riesige Finanzströme dem »Rechten Sektor« 
zugutekommen zu lassen, solange sich diese Kräfte gegen 
den Russisch sprechenden Teil der Ukraine oder Russland 
selbst einsetzen ließen.

Der deutsche Widersinn kam dabei besonders deutlich zu Tage.
Hier wurde der Verbotsantrag gegen die NPD beim 
Bundesverfassungsgericht eingereicht. Und deutsches 
Regierungsgeld stärkte die »Asow-« und sonstigen 
Bataillone im Kampf gegen alles das, was »russisch« 
war und ist.

Die Pilgerzüge haben nichts von dem an sich, was in den 
letzten Jahren die Wiege des russischen Volkes in Europa so 
auseinandergetrieben hatte. Man muss sich in beiden Ländern
nur einmal die Mehrzahl der Ehepaare ansehen, um eines 
feststellen zu können: Russen heiraten Ukrainer und umgekehrt. 
Hier haben nach dem Zerfall der Sowjetunion jene westlichen 
Kräfte angesetzt, die schon vor dem Ersten Weltkrieg über das 
"Council on Foreign Relations" aus Chicago alles unternommen 
haben, die österreichisch-ungarische Doppelmonarchie 
auseinander zu jagen.

Das für Mitteleuropa so desaströse amerikanische Modell 
wurde nach dem Zerfall der Sowjetunion nicht nur in der 
Ukraine umgesetzt. Russland ist jetzt das Ziel. 
Dagegen stehen die Menschen in der Ukraine auf. 
Sie wollen sich ihre Mitmenschlichkeit nicht auch 
noch nehmen lassen. Und es ist das christliche Kreuz, 
das ihre Friedens-Pilgerzüge bestimmt. 



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