Sonnenaktivität als Politikum: Sollen Forscher zum Schweigen gebracht werden?
Andreas von Rétyi
Die Mathematikprofessorin Valentina Zharkova prognostiziert
schon länger eine neue Kleine Eiszeit, die unsere Erde für die
kommenden Jahrzehnte heimsuchen soll. Zharkovas Forschungs-
gruppe stieß auf zuvor unbekannte Vorgänge im Sonneninneren,
die sich offenbar ganz entscheidend auf die Aktivität unseres
Sterns auswirken. Und sie ist überzeugt, dass diese Prozesse
das Weltklima beeinflussen und nun eine globale Abkühlung
schon länger eine neue Kleine Eiszeit, die unsere Erde für die
kommenden Jahrzehnte heimsuchen soll. Zharkovas Forschungs-
gruppe stieß auf zuvor unbekannte Vorgänge im Sonneninneren,
die sich offenbar ganz entscheidend auf die Aktivität unseres
Sterns auswirken. Und sie ist überzeugt, dass diese Prozesse
das Weltklima beeinflussen und nun eine globale Abkühlung
mit sich bringen. Wie sie jetzt erklärt, wurde sie von Klima-
forschern gedrängt, ihre Arbeit zurückzuziehen.
forschern gedrängt, ihre Arbeit zurückzuziehen.
Die Geschichte klingt geradezu skandalös: Eine Forscherin findet bemerkenswerte Hinweise auf eine Klimaabkühlung und wird von
anderen Wissenschaftlern gedrängt, nicht weiter zu publizieren
und ihre Pressemitteilung zur Sache zurückzuziehen. Das scheint
geradezu mittelalterlich, erinnert schließlich auch an Galileis
Widerruf.
unkommentiert bleiben. Offenbar sind die Forschungen von
Valentina Zharkova höchst brisant und vor allem unwillkommen.
Valentina Zharkova ist Mathematikerin und Astrophysikerin.
Schon seit Jahren befasst sie sich mit den inneren Prozessen
unserer Sonne und deren Einfluss auf das irdische Klima.
Zusammen mit ihren Kollegen von der britischen Northumbria
University in Newcastle upon Tyne hat sie rechnerische Modelle
entwickelt, die künftig möglicherweise eine bessere Vorhersage
der Sonnenaktivität erlauben. Als eines der deutlichsten Zeichen
für deren Schwankungen gelten die dunklen Sonnenflecken an
der leuchtenden Oberfläche unseres Sterns. Sie sind seit alter
Zeit bekannt, doch das Phänomen blieb lange unverstanden.
Heute sind Astrophysiker überzeugt: Komplexere solare Magnet-
felder, wie sie sich im solaren Zyklus entwickeln, sorgen für ober-
flächennahe Störungen und blockieren stellenweise den Aufstieg
heißen solaren Plasmas. Genau dort »kühlt« die Oberfläche ab,
sie wird etwas dunkler. Auch Sonnenflecken glühen intensiv, doch
bei starker Filterung, wie sie zur Sonnenbeobachtung unabdingbar
ist, genügt der Kontrast, um dunkle Flecken auf der hellen Oberfläche
zu sehen. Je mehr sich davon zeigen, desto höher die Aktivität.
Im Durchschnitt wird die Sonne alle elf Jahre besonders aktiv,
allerdings mit weitem Spielraum. Sowohl Zeitspanne als auch
Intensität schwanken deutlich. Der letzte Zyklus, Nummer 24
in der fortlaufenden Zählung, zeigte sich auffallend müde.
Fachleute haben versucht, die Ursache zu ergründen, und
fanden im tiefen Sonneninneren, rund 300 000 Kilometer
unter der Oberfläche, einige bemerkenswerte Hinweise.
Ein radiales »Förderband« führt solare Materie in diese Zonen
hinein, wo dann anscheinend eine Art magnetische Regeneration
stattfindet. Bewegt sich dieser Mechanismus zu schnell, kann er
allerdings nicht richtig wirken. Das war wohl auch im aktuellen
Zyklus der Fall. Nur warum das manchmal geschieht, weiß niemand.
Entscheidend bleibt die schon recht gut untermauerte Erkenntnis,
dass Phasen sehr niedriger solarer Aktivität eine allgemeine
Abkühlung auf unserem Planeten mit sich bringen, so auch
während der Zeit des berühmten Maunder-Minimums zwischen
1645 und 1715. In dieser 70-Jahres-Spanne herrschten äußerst
kalte Winter, was auch zeitgenössische Gemälde plastisch
wiedergeben.
Zu jener »Kleinen Eiszeit« gab es sehr ausgeprägte Winter,
warme Sommer blieben aus, Flüsse wie die Themse froren zu,
die Welt verharrte in einem kühlen Dauerzustand. Allein aus
historischer Zeit sind noch etliche weitere Kalt- und Warmphasen
bekannt, die mit den Schwankungen der Sonnenaktivität parallel
verliefen. Darauf haben Forscher immer wieder hingewiesen.
Nun aber kommt Professor Zharkova ins Spiel. Kurz gesagt:
Ihre Arbeitsgruppe fand heraus, dass jene für die solare Aktivität
entscheidenden Magnetfelder aus zwei verschiedenen Schichten
des gigantischen Gasballs Sonne hervorgehen und zwei unter-
schiedlichen Zyklen folgen, die sich entweder gegenseitig verstärken
oder abschwächen können.
Aus diesem in Wirklichkeit wesentlich komplexeren Modell leitet
die Wissenschaftlerin ab, das wir uns derzeit wieder dem Beginn
einer Periode reduzierter Sonnenaktivität gegenübersehen, was
demnach auch künftig für einen Temperaturrückgang auf unserem
Planeten sorgen würde. Nach Einschätzung Zharkovas und ihrer
Kollegen dürfte diese Periode mindestens 35 Jahre lang andauern. Klimaerwärmung – also eher nicht!
Nun müssen die Modelle erst getestet, die Schlussfolgerungen
bestätigt werden. Allerdings versuchen einige Klimatologen schon
jetzt, die Forschungen von Professor Zharkova regelrecht zu unter-
drücken. Und das darf nicht geschehen. Natürlich waren nicht alle
Fachleute pauschal ablehnend eingestellt.
Zharkova: "Einige zeigten sich aufgeschlossen und diskussions-
bereit. Aber einige waren ziemlich "aggressiv", so erklärte sie
gegenüber dem Global Warming Policy Forum, um die Sache
dann auf den entscheidenden Punkt zu bringen: »Sie haben
tatsächlich versucht, uns zum Schweigen zu bringen. Einige
von ihnen kontaktierten die Royal Astronomical Society und
verlangten hinter unserem Rücken, dass unsere Pressemeldung
zurückgezogen werden solle.« Wo bleibt da die freie, unabhängige,
seriöse Wissenschaft? Sie bleibt schlichtweg auf der Strecke.
Zu erraten, warum das so ist, dürfte nicht allzu schwer sein.
Copyright © 2016 Das Copyright dieser Seite liegt, wenn nicht
anders vermerkt, beim Kopp Verlag, Rottenburg