Die alte "SEIDENSTRASSE" erwacht zu neuem Leben...
Während die Welt die neue Trump-Präsidentschaft weiter entschlüsselt oder noch immer verdaut, sind wichtige Veränderungen im großen strategischen Dreieck, das zwischen Russland, Iran und China liegt, im Gange.
Mit einer Bevölkerung von mehr als fünf Milliarden Menschen, die etwa zwei Drittel der Erdbevölkerung ausmachen, geht die Zukunft der Menschheit durch dieses riesige Gebiet. Dies signalisiert eine grundlegende Veränderung von einer uni-polaren Weltordnung auf der Grundlage von Europa und den Vereinigten Staaten zu einer multi-polaren Welt, die von China, Russland und dem Iran gelenkt wird.
Diese Staaten spielen eine signifikante Rolle bei der Entwicklung dieses riesigen Kontinents. Als Teil der Herausforderungen, denen sich diese führenden, multi-polaren Länder gegenübersehen, müssen die störenden Ereignisse, die aus der euro-atlantischen Weltordnung nach dem Zweiten Weltkrieg stammen, angegangen werden.
Bei der Betrachtung von Groß-Projekten auf dem neuen, eurasischen Kontinent sticht eines hervor: die Rolle und der Einfluss von China, Russland und Iran in verschiedenen Bereichen, wie z.B. das von Peking vorgeschlagene "The One Road"-Projekt (...das "Eine Strasse"-Projekt) mit Investitionen von rund 1 Billion Dollar über die nächsten zehn Jahre, die "Eurasische Wirtschafts-Union" (EAEU) von Moskau voran getrieben, um die ehemaligen Sowjetrepubliken Zentralasiens zu integrieren, und die Rolle des Iran im Nahen Osten mit dem Ziel, der Region Stabilität und Wohlstand zu verleihen - alles zentral gesteuert für die Entwicklung von Eurasien.
Natürlich, wenn sie multi-polar sind, konvergieren alle diese Projekte vollständig und erfordern eine konzertierte und gemeinsame Entwicklung für den Gesamterfolg des eurasischen Kontinents.
In diesem Sinne sind die Gebiete des größten Aufruhrs Bereiche, die unter den Einflussbereich dieser führenden eurasischen Staaten fallen. Die Haupt-Konzentrationen des Umbruchs können im Nahen Osten und Nordafrika leicht identifiziert werden, ganz zu schweigen von dem Gebiet des Persischen Golfs, wo Saudi-Arabiens krimineller Krieg gegen den Jemen in den vergangenen 24 Monaten ununterbrochen fortgeführt wurde.
Islamischer Terrorismus - eine Quelle für Zusammenarbeit
Die gemeinsame Instabilität für den eurasischen Kontinent stammt aus dem islamischen Terrorismus, der als Instrument der Teilung und des Konflikts eingesetzt wird. In diesem Sinne bedeutet die saudische und türkische Rolle bei der Pflege und Verbreitung des "Wahhabismus" sowie der "Muslim"-Bruderschaft, dass sie direkt der Stabilität der chinesischen, russischen und iranischen Sphäre entgegenstehen.
Mit der vollen finanziellen Unterstützung Chinas und der militärischen Unterstützung Russlands wird Tehran`s Rolle in der Region - was nicht überrascht - entscheidend sein. Iran ist das Land, in dem sich der chinesisch-russische Einfluss auf allen Ebenen in der Region und darüber hinaus manifestiert. Hat doch die Verschlechterung der militärischen Lage in Syrien Moskau verpflichtet, Syrien militärisch zu unterstützen, was erforderte, einen wichtigen, regionalen Verbündeten - den IRAN - mit einzubeziehen. Das war und ist aber auch eine perfekte Möglichkeit, dem saudisch-türkischen Einfluss in der Region entgegenzuwirken.
Der wachsende "Shia-Halbmond", der Iran, Irak, Syrien und den Libanon verbindet, ist entscheidend für die Beibehaltung des Einflusses einer "multi-polaren" Welt in der Region. Washington war bislang in der Lage, die Angelegenheiten durch die Aktionen von Saudi-Arabien und der Türkei zu diktieren, wobei die Pfoten ihrer regionalen Katze, deren Interessen sich oft mit dem der zionistischen Elemente, der Neo-Konservativen und der Wahhabi, auseinandersetzen, die im "Deep State" (...vornehmlich der CIA!) existieren.
Natürlich sucht Washington die uni-polare Weltordnung durch seine regionalen Verbündeten zu bewahren und zielt darauf ab, der ultimative "Schiedsrichter" der Nahöstlichen Angelegenheiten zu bleiben, ein Gebiet, das mit Instabilität vom Persischen Golf bis nach Nordafrika einhergeht (...was sie letztendlich selber ausgelöst haben!).
Es ist also kein Wunder, dass Moskau versucht hat, eine besondere Beziehung mit der Regierung nach Morsi (Muslim-Bruderschaft) in Ägypten zu schaffen, die den saudisch-amerikanischen Einfluss auf Kairo und Nordafrika, vor allem nach der Zerstörung von Gaddafis Libyen, einschränken wird.
Al Sisis Signale sind ermutigend und repräsentieren eines der klarsten Beispiele, wie man eine multi-polare Welt erschafft. Ägypten akzeptierte saudische Finanzierung während der Zeit der höchsten Spannungen zwischen Doha und Riyadh, ein offensichtlicher Moment der Schwäche von Kairo, vor allem nach dem Putsch, der von Katar, der Türkei und den USA unterstützt wurde und Morsi entfernte.
Doch in jüngster Zeit war Ägypten glücklich, mit Moskau zusammen zu arbeiten, vor allem in Bezug auf Waffen. (Der Erwerb von zwei Mistral-Schiffen aus Frankreich lässt den weiteren Kauf von Waffen aus Moskau vermuten, das Gleiche gilt für die Entwicklung der Kernkraft-Energie als Alternative zur massiven Einfuhr von Öl aus Saudi-Arabien, was von Riyadh suspendiert wurde, als der Dialog zwischen Kairo und Damaskus begann).
Ägypten sucht eine strategische Positionierung in der Region, die im russisch-chinesisch-iranischen Dreieck winkt (Gespräche mit Ägypten, sich der EAEU anschließen, sind schon seit geraumer Zeit in Gange), obwohl sie den wirtschaftlichen Beitrag Saudi-Arabiens und der USA nicht vollständig ausschließen (...was bedeuten würde, sie wollen Beides - aber man kann nicht zwei Herren dienen!). Im Gegenteil, der Einfluss der Türkei und des Iran wird abgelehnt und für "feindselig" erklärt, vor allem wegen der fortgesetzten Beziehung zur Muslim-Bruderschaft, ein wichtiges Anliegen im Sinai.
Die Stabilität im "Nahen Osten" und in "Nordafrika" beruht auf einer Ausweitung der iranischen Vermittlungsrolle, auf wichtigen finanziellen Beiträgen aus der Volksrepublik China (mit Blick auf die Situation in Libyen und den Wiederaufbau in Syrien) und einer militärische Zusammenarbeit mit der Russischen Föderation. Die Bedeutung der Fokussierung auf diese Bereiche der Welt kann nicht übertrieben werden, weil sie die ersten Schritte zu einer grundsätzlichen Umstrukturierung der Weltordnung in verschiedenen Teilen der eurasischen Landmasse darstellt.
Kaukasus, Zentralasien und Afpak: Syrien als Fallstudie
Oft, wenn man die Gefahr des politischen Islam und des Wahhabiten-Extremismus betrachtet, sind in der Regel drei Schlüsselbereiche des eurasischen Kontinents in Betracht gezogen:
1) die ehemaligen Sowjetrepubliken Zentralasiens
2) die komplizierte Grenze zwischen Afghanistan und Pakistan
3) das Kaukasus-Gebiet
In diesen Bereichen spielt die Zusammenarbeit zwischen China, Russland und dem Iran - wie schon gesagt - eine zentrale Rolle, betrachtet man die vielen Versuche, Spannungen und Konflikte zu schlichten, die für wirtschaftliche Entwicklungsprojekte katastrophal sein könnten.
Die jüngsten Terroranschläge in Pakistan (...in Lahore) zeigten das wahre Gesicht der Zusammenarbeit zwischen Afghanistan und Pakistan, die Beide von China und Russland stark gefördert wurden. Nach einem kurzen Gefecht zwischen den Militärs von Afghanistan und Pakistan an ihrer gemeinsamen Grenze, wurde zwischen Kabul und Islamabad eine Vereinbarung getroffen, um die Spannungen zu reduzieren und die von Moskau und Peking stark geförderten Friedensgespräche voranzubringen.
Die Notwendigkeit, die Eskalation der Spannungen zwischen Pakistan und Afghanistan zu stoppen, ist einer der Schwerpunkte von Russland und China in einer der instabilsten Regionen der Welt, durch die Transit-Linien für zukünftige gemeinsame Projekte der von China-Iran-Russland geschlossenen Allianz geführt werden sollen.
Die Instabilität dieses besonderen Gebiets hängt weitgehend von der Rolle ab, die Indien, Saudi Arabien, die USA und die Türkei beabsichtigen zu spielen, um das eurasische Trio auszugleichen. Es ist keinesfalls zufällig, dass Moskau versucht, auf verschiedene Weise ein komplexes Verständnis mit jedem dieser Spieler zu erreichen. Saudi-Arabien und die Türkei sind das Zentrum der Kontrolle und Verwaltung für den "Internationalen Terrorismus", und den negativen Einfluss von Riyadh und Ankara kann man von Syrien und Libyen bis hin zu Pakistan, Afghanistan und dem Kaukasus spüren.
Der entscheidende Faktor sind nicht immer die Vereinigten Staaten, obwohl Washington natürlich alle Arten von "zerstörerischen" Bemühungen unterstützt, die gegen die Integration des eurasischen Kontinents gerichtet sind. Syrien scheint der erste Punkt des Verständnisses zu sein, der auf dem Papier zwischen der Türkei und Russland stattfindet, und könnte, wenn es zu einem positiven Abschluss wegen des Konflikts kommt, eine Grundlage bilden, auf der eine strategische Zusammenarbeit in Bereichen wie Afpak und Zentralasien aufgebaut werden kann.
In diesem Sinne sollten die "Energie-Korridor"-Anreize, die durch Pipelines repräsentiert werden, von denen Russland der Hauptakteur ist, nicht unterschätzt werden, wie im Fall des türkischen Stroms. Auch im Kaukasus, ein weiterer Bereich der extremen Instabilität, war die Rolle, die Russland und Iran während der vier Kriegstage in Nagorno-Karabakh spielten, entscheidend.
Der "Energie-Faktor" ist sicherlich ein großer Anreiz für Saudi-Arabien, das seit langem die Energie-Diversifizierung mit Interesse beobachtet hat, indem es sich auf die zivile Atomkraft konzentriert, von der Russland weltweit führend ist. Moskau spielt seine Karten unterschiedlich aus, indem es seinen engsten Partnern (Iran, China, Syrien, Kasachstan, Tadschikistan und Kirgisistan) militärische und wirtschaftliche Zusammenarbeit zur Verfügung stellt, Stärkung der bilateralen Allianzen durch den Anreiz der Zusammenarbeit in Waffen-Systemen (Indien, Pakistan und Ägypten) und Energie-Kooperation mit scheinbar entfernten Nationen (VAE, Katar, Saudi-Arabien) anbietet, um herumzuschnüffeln, wo man Türen öffnen kann, durch die man breitere geo-politische Arrangements einsammeln kann.
Die Gesamtstrategie der drei führenden eurasischen Nationen (Russland, Iran und China) zielt vor allem darauf ab, die nationalen Grenzen der Länder mit den turbulentesten Regionen zu stärken. Putins jüngste Reise nach Kasachstan, Tadschikistan und Kirgisistan sollte den weichen Untergrund der Russischen Föderation stärken und die Bedrohung und den Einfluss des radikalen "Islamischen Terrorismus" zu beseitigen, um die Ausweitung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit in der Eurasischen Union zu ermöglichen.
Obwohl es keine leichte Aufgabe ist, wird es sicherlich durch die Aussicht auf gegenseitigen Gewinn für die beteiligten Nationen mit gegenseitig angenehmen bilateralen Vereinbarungen an Stelle von Diktaten gefördert. In gewisser Weise versucht die Volksrepublik in Zentralasien, einer der volatilsten Regionen der Welt, Vereinbarungen zu treffen und ihren Pool an Energie-Ressourcen zu erweitern, wie es vor kurzem in Turkmenistan geschehen ist.
Ein weiteres Beispiel für die Verringerung der Bedrohungen für die eurasische Landmasse ist die Provinz Xinjiang, auf die sich China konzentriert hat, als ein Gebiet, das eine Lockerung der gesellschaftspolitischen Spannungen erfordert, im Interesse der Beseitigung der äußeren Bemühungen zur Destabilisierung von China, die vor allem aus der Türkei durch deren Partner Turkmenistan kommen.
Alles in Allem stellt dies eine große Herausforderung für Russland, China und den Iran dar, nämlich die "De-Eskalation" der heißen Zonen (Naher Osten, Persischer Golf und Nordafrika) durch die Beseitigung des terroristischen Problems und die Verhinderung der Eskalation der Spannungen in den benachbarten Regionen, die unmittelbar in ihrem Einflussbereich (Kaukasus, Afghanistan-Pakistan und Zentralasien) liegen, um so eine weitere, destruktive Destabilisierung vermeiden.
Es ist JETZT zum ersten Mal ein internationaler Rahmen vorhanden, dass diese Regionen eine Stabilität sehen werden, die eine tiefe und weit reichende wirtschaftliche Zusammenarbeit ermöglicht, die von historischer Bedeutung sein wird. In diesem Sinne war der Einstieg von Indien und Pakistan in den SCO der erste Schritt eines komplizierten Deals, der von China und Russland geführt wurde und rund ein Dutzend Nationen umfasst.
Die gleiche Situation kann mit dem zukünftigen "Einstieg des Iran" in den SCO beobachtet werden, mit dem Ziel, den Einfluss des SCO in instabilen Gebieten wie dem Persischen Golf und dem Nahen Osten zu erweitern. In diesem Sinne zielen die Diskussionen über den Eintritt Ägyptens als Vollmitglied darauf ab, den positiven Einfluss des SCO auch so weit wie möglich über ganz Nordafrika zu erweitern.
Russland, China und der Iran legen gerade die Grundlagen für Entwicklungen fest, die die USA in ihrem Kampf, ihren uni-polaren Moment zu erweitern, irrelevant machen werden. Durch die Kombination der Bevölkerung des eurasischen Kontinents mit dem demografischen und wirtschaftlichen Wachstum dieser Gebiete ist es nicht zu schwer zu verstehen, dass wenn sich die Fläche innerhalb von knapp zwei Jahrzehnten von Portugal nach China ausweitet - das umfasst Dutzende von Nationen und Dutzende von Breiten- und Längengrade, die sich von den arktischen Regionen der Russischen Föderation bis hin zum Indischen Meer oder dem Persischen Golf erstrecken -, dies der zentrale Punkt ist, um den sich die Weltwirtschaft drehen wird.
Die Kombination von Land- und Seefahrts-Korridoren wird den eurasischen Kontinent zur "Hauptader der Welt" machen, nicht nur in der Produktion, sondern auch in Bezug auf Handel und Konsum, bedingt durch die Zunahme des Reichtums der bürgerlichen Gebiete der Welt.
In einer strategischen Vision, die historisch jahrzehntelange Planung beinhaltet, haben Teheran, Moskau und Peking vollständig verstanden, dass "Stabilität" das Hauptziel ist, um die wirtschaftliche Entwicklung, die allen beteiligten Nationen zugute kommt, effektiv zu fördern.
In Asien hat die ASEAN begonnen, eine weniger kriegführende Haltung gegenüber China einzunehmen, obwohl Peking weiterhin seine strategischen Interessen mit dem Bau und der Militarisierung der "künstlichen Inseln" im Südchinesischen Meer sicherstellt.
Der Präsident der Philippinen, Rodrigo Duterte, scheint die potenziellen Gewinne der multi-polaren Kooperation zu verstehen, und der Weg, den sein Land in den letzten Monaten verfolgt hat, schafft eine Möglichkeit für alle anderen asiatischen Nationen, vor allem nach der Aufgabe des Trans-Pazifischen Partnerschafts-Projekts (TPP) von Washington.
Es bleibt abzuwarten, welche Rolle der alte "europäische Kontinent" spielen kann, während er noch immer an die amerikanische Strategie gefesselt ist, die auf die Isolierung von Russland, China und Iran fokussiert ist, um die globale Hegemonie Washingtons um jeden Preis zu fördern, auch wenn es darum geht, wirtschaftlichen "Selbstmord" zu begehen, so wie man es in der Ukraine beobachten kann, mit den Sanktionen gegen die Russische Föderation.
Man sollte eine künftige "Richtungsänderung" in Europa als eine direkte Folge der gescheiterten Politik, die zu lange vor den amerikanischen Interessen auf Kosten der Interessen der europäischen Bürger stattgefunden hat, nicht ausschließen. Es ist kein Zufall, dass viele populistischen und nationalistischen Parteien die Absicht haben, sich nach Osten zu wenden und eine friedliche Zusammenarbeit anzustreben, die zu lange aufgrund der Dummheit der westlichen Eliten verweigert wurde.
China, Russland und der Iran scheinen die Absicht zu haben, das "Projekt der globalen Zusammenarbeit" zu beschleunigen und zeigen nicht die Absicht, die Türen für neue Akteure außerhalb von Eurasien zu schließen, vor allem nicht in einer zunehmend globalisierten und vernetzten Welt.
Werfen wir nur einen Blick auf die vielen Verknüpfungen der Volksrepublik China mit den "Entwicklungsprojekten" in Südamerika, um zu verstehen, wie der Umfang dieser globalen Zusammenarbeit alle Nationen - ohne Ausnahme - einschließen soll. Das ist die Grundlage, auf der die neue multi-polare Weltordnung basiert, und früher oder später werden die amerikanischen und europäischen Eliten das verstehen.
Das Dilemma für westliche Eliten liegt in ihrer eingeschränkten Rolle in der künftigen internationalen Ordnung: Die USA und Europa werden zwar nicht die einsamen Protagonisten sein, aber Akteure, die dann Teil einer internationalen Besetzung sind. Die uni-polare internationale Ordnung ist nicht mehr aktuell und die alte Weltordnung steckt tief in der Krise. Werden Europäer und Amerikaner in der Lage sein, eine Rolle als Co-Protagonisten zu akzeptieren, oder werden sie den unvermeidlichen, historischen Wandel ablehnen und sich selber zu einem Prozess des Vergessen-werdens verurteilen?
Russland, China und der Iran legen gerade die Grundlagen für Entwicklungen fest, die die USA in ihrem Kampf, ihren uni-polaren Moment zu erweitern, irrelevant machen werden. Durch die Kombination der Bevölkerung des eurasischen Kontinents mit dem demografischen und wirtschaftlichen Wachstum dieser Gebiete ist es nicht zu schwer zu verstehen, dass wenn sich die Fläche innerhalb von knapp zwei Jahrzehnten von Portugal nach China ausweitet - das umfasst Dutzende von Nationen und Dutzende von Breiten- und Längengrade, die sich von den arktischen Regionen der Russischen Föderation bis hin zum Indischen Meer oder dem Persischen Golf erstrecken -, dies der zentrale Punkt ist, um den sich die Weltwirtschaft drehen wird.
Die Kombination von Land- und Seefahrts-Korridoren wird den eurasischen Kontinent zur "Hauptader der Welt" machen, nicht nur in der Produktion, sondern auch in Bezug auf Handel und Konsum, bedingt durch die Zunahme des Reichtums der bürgerlichen Gebiete der Welt.
In einer strategischen Vision, die historisch jahrzehntelange Planung beinhaltet, haben Teheran, Moskau und Peking vollständig verstanden, dass "Stabilität" das Hauptziel ist, um die wirtschaftliche Entwicklung, die allen beteiligten Nationen zugute kommt, effektiv zu fördern.
In Asien hat die ASEAN begonnen, eine weniger kriegführende Haltung gegenüber China einzunehmen, obwohl Peking weiterhin seine strategischen Interessen mit dem Bau und der Militarisierung der "künstlichen Inseln" im Südchinesischen Meer sicherstellt.
Der Präsident der Philippinen, Rodrigo Duterte, scheint die potenziellen Gewinne der multi-polaren Kooperation zu verstehen, und der Weg, den sein Land in den letzten Monaten verfolgt hat, schafft eine Möglichkeit für alle anderen asiatischen Nationen, vor allem nach der Aufgabe des Trans-Pazifischen Partnerschafts-Projekts (TPP) von Washington.
Es bleibt abzuwarten, welche Rolle der alte "europäische Kontinent" spielen kann, während er noch immer an die amerikanische Strategie gefesselt ist, die auf die Isolierung von Russland, China und Iran fokussiert ist, um die globale Hegemonie Washingtons um jeden Preis zu fördern, auch wenn es darum geht, wirtschaftlichen "Selbstmord" zu begehen, so wie man es in der Ukraine beobachten kann, mit den Sanktionen gegen die Russische Föderation.
Man sollte eine künftige "Richtungsänderung" in Europa als eine direkte Folge der gescheiterten Politik, die zu lange vor den amerikanischen Interessen auf Kosten der Interessen der europäischen Bürger stattgefunden hat, nicht ausschließen. Es ist kein Zufall, dass viele populistischen und nationalistischen Parteien die Absicht haben, sich nach Osten zu wenden und eine friedliche Zusammenarbeit anzustreben, die zu lange aufgrund der Dummheit der westlichen Eliten verweigert wurde.
China, Russland und der Iran scheinen die Absicht zu haben, das "Projekt der globalen Zusammenarbeit" zu beschleunigen und zeigen nicht die Absicht, die Türen für neue Akteure außerhalb von Eurasien zu schließen, vor allem nicht in einer zunehmend globalisierten und vernetzten Welt.
Werfen wir nur einen Blick auf die vielen Verknüpfungen der Volksrepublik China mit den "Entwicklungsprojekten" in Südamerika, um zu verstehen, wie der Umfang dieser globalen Zusammenarbeit alle Nationen - ohne Ausnahme - einschließen soll. Das ist die Grundlage, auf der die neue multi-polare Weltordnung basiert, und früher oder später werden die amerikanischen und europäischen Eliten das verstehen.
Das Dilemma für westliche Eliten liegt in ihrer eingeschränkten Rolle in der künftigen internationalen Ordnung: Die USA und Europa werden zwar nicht die einsamen Protagonisten sein, aber Akteure, die dann Teil einer internationalen Besetzung sind. Die uni-polare internationale Ordnung ist nicht mehr aktuell und die alte Weltordnung steckt tief in der Krise. Werden Europäer und Amerikaner in der Lage sein, eine Rolle als Co-Protagonisten zu akzeptieren, oder werden sie den unvermeidlichen, historischen Wandel ablehnen und sich selber zu einem Prozess des Vergessen-werdens verurteilen?
Übersetzung: Renate Shany`Sha
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