Dienstag, 17. Juli 2012

EUROPA`S WACHSTUMSWAHN!

Kommentar von Jahn J. Kassl
6. Juli 2012

Das goldene „Wachstumskalb“ wird durch die Arena getrieben und keiner merkt, welch schwachsinniges Spiel hier geboten wird!

Hätten Ihre Vorfahren vor 2000 Jahren einen Cent bei einer Bank mit 5% Zinsen p.a. angelegt und nie etwas abgehoben, dann wäre deren Vermögen so unvor- stellbar groß, dass Sie den gesamten Planeten Erde mehrere hundertmal in Gold gegossen kaufen könnten. Ohne Zinseszinsen hätten Sie heute gerade einmal einen Euro.

Das goldene Wachstumskalb, der Zinseszins!

Das Kapitalverbrechen am Menschen und an den Volkswirtschaften dieser Erde. Währenddessen verhandeln die „fröhlichen Vier“, Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien, die aktuell größten Volkswirtschaften der EU, über ein Wachstums- paket von rund 130 Milliarden Euro. 


Nach dem Kaputtsparen nun das Kaputtwachsen. Warum?

Da nicht begriffen wird, dass es ein endloses Wachstum nicht gibt und dass solch ein Wachstum weder Ziel noch Auftrag an die Wirtschaft sein kann, da dies künstlich erschaffen ist und den Menschen nichts bringt.

Ist ein Haus erst fertig erbaut, so gilt es nichts mehr zu tun, außer, es in Ordnung, in Stand zu halten.

Doch die Wachstumsjünger wollen die „Märkte beruhigen“, wollen die Börsen besänftigen, nur damit sie das Spiel des Wahnsinns und des „Zinseszinssystems“ weiterbetreiben können.

Ich frage: Wer beruhigt und besänftigt die Millionen Menschen,die unter dieser Politik leiden, die am Hungertuch nagen, die keine Perspektiven haben, die aufgrund der „Wachstumsspekulationen“ ihr Haus und Heim verloren haben (Immobilienblase in den USA und Spanien mit explodierender Obdachlosigkeit!); wer sorgt sich darum?

Niemand!

Der Markt jedoch, als wäre dies ein Organismus mit Herz und Nieren, mit Gefühlen und Seele, muss bei Laune und das Wachstumskalb am Leben erhalten werden.


800 Milliarden will die EU unter dem ESM-Rettungsschirm zur Verfügung stellen!

Eine neuerliche Groteske im Drama, wie es die Eurorettung und die Euroretter seit 2008 zum Besten geben. Nach dem gescheiterten G20-Gipfel nun der erneute Versuch, neue „Plazebos“ zu kreieren, um den Märkten (scheinbare) Stabilität und den Menschen (scheinbare) Sicherheit zu suggerieren.

Außer „sammeln und tricksen“ seien die Möglichkeiten zur Finanzierung beschränkt, so der „SPIEGEL“.

Anmerkung: Der "FOCUS" wird da schon deutlicher:  "Schutzwall von 800 Milliarden Euro!!! Finanzminister greifen zu Milliarden-Tricksereien"!

Ich sage: Die Problematik des „Endloswachstums“ liegt im ungedeckten Papiergeldsystem mit der Exponentialfunktion des Zinseszinses. Ist das durchschaut, schauen die Euro-Retter plötzlich sehr alt aus.

Darauf zu warten, ist in Anbetracht der begrenzten intellektuellen Fähigkeiten und des Unwillens unserer politischen Elite, einfältig. 

Mut macht allein die Tatsache, dass auch dieses Spiel einem natürlichen
Ende entgegen strebt:

„Jedes Papiergeldsystem kehrt früher oder später immer zu seinem inneren Wert zurück – Null."
Voltaire (1694-1778)

Dass dieser Tag nahe ist steht fest, und dass wir uns aus der Sklaverei des Zinseszinses befreien, ist das Gebot dieser und der nun folgenden Zeit.

Jahn J Kassl


Dieser "Kommentar" erging als "Leserbrief" an sämtliche Tageszeitungen
und Wochenmagazine in Österreich, Deutschland und der Schweiz.



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